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Hier lebt die Ruhe.
Kreuz und quer durch Amerika, Asien und Europa mit einer Exkursion mit fachkundiger Führung von Herrn Aas im Botanischen Garten in Bayreuth.

Die Gesellschaft der Freunde und Förderer des Ökoparkes Hertelsleite in Schwarzenbach an der Saale hatten zu einer Umweltbildungsmaßnahme am 03. Mai 2003 eingeladen.
Der Vorsitzende des Vereines Dr. Christian Heinrich Sandler konnte 28 Teilnehmer im Bus der Fa. Meisl begrüßen.
Die Außenanlagen des Ökologischen Botanischen Gartens der UNI Bayreuth luden ein zu einem Streifzug durch die Pflanzenwelt der gemäßigten Klimagebiete der Erde. In der vegetationskundlichen Station begegnet man Arten der Wälder Asiens (z.B. aus China, Japan oder Pakistan) und Nordamerikas, dessen Westen vor allem mit verschiedenen, zum Teil sehr raschwüchsigen Nadelbäumen vertreten ist. Im Osten Nordamerikas hingegen dominieren Laubbäume wie Eichen, Ahorne, Birken, Zaubernuß und Felsenbirnen, die sich im Herbst in den unterschiedlichsten Farben präsentieren. Mit ihrer üppigen Blütenpracht nicht minder spektakulär sind die weiten Prärien des mittleren Nordamerika, die zentralasiatischen, ukrainischen und pannonischen Steppen oder die Heiden Europas.
Viele Vegetationsbilder wirken sehr naturnah, da bei der Pflege darauf geachtet wird, die Entwicklung möglichst wenig zu stören. Besonders im Asienteil (z.B. in der Gebirgsregion des Himalaja oder des Kaukasus) wird der natürliche Eindruck auch durch die Vielzahl unterschiedlicher Gesteine und Felsen betont.
Neben gärtnerisch betreuten Flächen bietet der Garten auch solche, die sich weitgehend ungestört entwickeln können. Dazu gehören Feuchtbiotope, Brachen und Hecken sowie ein Lagerplatz mit Totholz. Wegen der großen Vielfalt der Pflanzen und Lebensräume beherbergt der Botanische Garten eine artenreiche Fauna. Somit bestehen ideale Voraussetzungen, nicht nur den Reichtum an Pflanzen zu demonstrieren, sondern auch Verständnis für ökologische Zusammenhänge zu wecken.
Der Nutzpflanzengarten gliedert sich thematisch in mehrere Bereiche, von denen einige noch im Aufbau sind (z.B. Bauern- und Obstgarten). Neben den Hofgebäuden, einer alten Streuobstwiese und einer Frühbeetanlage bildet eine Fläche von ca. 0,5 ha den Kern der Abteilung. Dort wachsen auf feldartigen Beeten alte und moderne Getreidearten, Hirsen und Mais, Öl-, Faser- und Färbepflanzen, Gemüse und Gewürze, Tomaten, Kürbisse und Gurken, Heil- und Giftpflanzen und ein Beet mit buntem Sommerflor.
Neben der Kultur seltener Nutzpflanzen sowie dem Vergleich von alten und neuen Sorten wird auch die züchterische Entwicklung ausgewählter Arten und Sorten dargestellt. Eine wesentliche Aufgabe ist dabei die Erhaltung alter Sorten und der Austausch der alljährlich geernteten Samen mit anderen Botanischen Gärten.
Durch den gemischten Anbau vieler verschiedener Kulturen in Fruchtfolge kann der Nutzgarten seit Jahren ökologisch, d.h. völlig ohne Einsatz von Pestiziden oder Kunstdünger bewirtschaftet werden.
Die tropischen und subtropischen Klimagebiete beherbergen die größte Artenvielfalt der Erde. In den Demonstrationsgewächshäusern wird ein Eindruck dieser überwältigenden Fülle vermittelt.
Die Tieflandregenwälder der Tropen sind reich an verschiedenen Baumarten, Lianen und Epiphyten. Banane (Musa) und Kakao (Theobroma) sind dort heimisch und fruchten auch in unseren Warmhäusern. Im tropischen Wasserbecken ist im Sommer die südamerikanische Riesenseerose Victoria eine Attraktion, insbesondere, wenn sie gegen Abend ihre duftenden Blüten öffnet. An den Berghängen der Tropen, wo es kühler und nebeliger ist, sind die Waldbäume üppig mit Epiphyten, Moosen und Flechten überzogen. Ein Beispiel hierfür sind die kanarischen Lorbeerwälder mit ihren vielen endemischen, nur dort vorkommenden Arten. Dieser Waldtyp ist vom Aussterben bedroht und nicht zuletzt deswegen in einem unserer Häuser dargestellt. Einzigartig in der klimatischen Ausstattung und den darin wachsenden Arten ist das Haus für Pflanzen der tropischen Hochgebirge, wo zum Beispiel die Riesenrosettenpflanze Lobelia rhynchopetalum zu bestaunen ist.
Bäume und Sträucher der "mediterranen Klimate" stehen im Sommer im Freien und werden im Kalthaus frostfrei überwintert: Citrus-Bäume aus dem Mittelmeergebiet, Myrtengewächse aus Australien (Callistemon- oder Eucalyptus-Arten) oder Palmen aus Asien und Nordamerika. In den trockenen Gebieten der Erde sind wasserspeichernde (sukkulente) Pflanzen verbreitet. Neben vielen Arten aus der Familie der Kakteen geben hier auch Vertreter der Euphorbiaceen und Apocynaceen einen Einblick in die faszinierende Vielfalt dieser Lebensform.

Nachdem sich im „Wirtshaus im Grünen“, im Opels Sonnenhof in Pferch beim Mittagessen gestärkt werden konnte, wurde die Heimreise nach Schwarzenbach wieder angetreten. Auf der Heimfahrt wurde dann noch zum nächsten Aktionstag am Samstag den 10.05.2003 ab 8.00 Uhr in den Ökopark Hertelsleite eingeladen.

03. Mai 2003     ( Verein - Blitzlichter )     Zur Übersicht