Hier lebt die Ruhe.
Der Erhalt alter Obst- und Beerensorten stand beim Anlegen der Streuobstwiese im Vordergrund. Folgende Obstgehölze wurden gepflanzt:
Geflammter Kardinal
- Herkunft: Hierbei handelt es sich um eine sehr alte, früher weit verbreitete Apfelsorte, die wahrscheinlich aus Deutschland stammt.
- Weitere Namen: Bischofsmütze, Bürger Herrenapfel, Cardinal Blanc Flammé, Falscher Gravensteiner.
- Verwendung: Sehr guter Tafel- und Wirtschaftsapfel; sehr gute Lagerfähigkeit.
- Frucht: Mittelgroß bis groß, sehr unterschiedlich und unregelmäßig. Hochgebauter bis platter Apfel. Fruchtschale glatt, glänzend, erst grüngelb später strohgelb. Unterschiedlich kräftig gestreift. Etwas fettige Fruchtschale. Fruchtfleisch weiß mit grünlichem oder gelblichem Schimmer. Grobfasrig, saftig, von erfrischendem Geschmack.
Albrechtsapfel
- Herkunft: 1865 aus Kamenz (bei Glatz), als Sämling aus „Kaiser Wilhelm“ gewonnen
- Verwendung: Frischverzehr, häusliche Verarbeitung, Saft, Mus
- Frucht: Mittelgroß bis groß, breitkugelig, Fruchtfarbe: Grundfarbe: weißlich gelb bis grünlich gelb; Deckfarbe: hellkamin bis tief trübrot; Fruchtschale glatt, ledrig. Fruchtfleisch: grünlich weiß, sehr locker, feinzellig, von mild säuerlichem, saftigem, erfrischendem Geschmack.
- Genussreife: Oktober- Januar
Bohnapfel
- Herkunft: Alte Sorte aus dem Rheingebiet.
- Weitere Namen: Rheinischer Bohnapfel.
- Verwendung: Guter Most-, Eß-, Kochapfel
- Frucht: Mittelgroß bis klein, Fruchtfarbe: grünlich gelb, leichte Rötungen; feste, glatte, glänzende Schale; Fruchtfleisch: grünlich weiß, sehr fest, saftig; milder süß-säuerlicher, schwach würziger Geschmack.
- Genussreife: November-April
Danziger Kant
- Herkunft: Sehr alte Sorte, um 1760 im Mittelgebirge entdeckt.
- Weitere Namen: Blutapfel, Himbeerapfel, Roter Liebesapfel
- Verwendung: Hochwertiger Süßmostapfel, Frischverzehr.
- Frucht: Mittelgroß, flachkugelig, häufig schief; Fruchtfarbe: grünlich gelb, hell- bis karminrot; glatte, wachsige Schale; Fruchtfleisch: weißlich bis grün-gelb, leichte Rötung am Rand, feinzellig; Geschmack: fruchtig süß, leicht würzig, erfrischend rosenartig
- Genussreife: Oktober-Dezember

Herrnhut
- Herkunft: 1880 aus Zittau/ Sachsen.
- Weitere Namen: Schöner von Herrnhut
- Verwendung: Eß-, Küchen-, Saftapfel, nicht für Mus geeignet.
- Frucht: Mittelgroß, unregelmäßig, kantig, längliche Form; Fruchtfarbe: Grundfarbe: grün bis gelb; Deckfarbe: flächig dunkelrot; glatte, fettige, zähe, feste und glänzende Schale; Fruchtfleisch: weißlich gelb, fest, saftig; schwachsäuerlicher, parfümierter Geschmack ohne ausgeprägtes Aroma.
- Genussreife: Oktober-Januar
Jakob Lebel
- Herkunft: Um 1825 aus Frankreich.
- Verwendung: Sehr guter Tafel- und Wirtschaftsapfel; gut für Saftherstellung.
- Frucht: Groß bis sehr groß, flachrundig, kantig; Fruchtfarbe: Grundfarbe: gelb, grün; Deckfarbe: rot gestreift; glatte, starke, fettige, feste und zähe Schale; Fruchtfleisch: grünlich, gelb, feinzellig, mürbe, sehr saftig mit schwach aromatischem, säuerlichen Geschmack.
- Genussreife: September-Januar

Purpurroter Cousinot
- Herkunft: Unbekannt, 1760 erstmalig aufgetaucht
- Weitere Namen: Bamberger.
- Verwendung: Mostapfel.
- Frucht: Klein bis mittelgroß, kegelförmig; Fruchtfarbe: grün-gelb, hell- bis dunkelrot; glatte, ziemlich feine Schale; Fruchtfleisch weiß bis cremefarben, randlich rot, saftig; angenehm säuerlicher, gering würziger Geschmack.
- Genussreife: November-Mai

Roter Eiserapfel
- Herkunft: Sehr alte, weit verbreitete Apfelsorte aus Deutschland.
- Weitere Namen: Herzapfel; Christapfel, Eisapfel, roter Krieger.
- Verwendung: Tafel-, Koch- und Dörrapfel.
- Frucht: Mittelgroß bis groß, Fruchtfarbe: Grundfarbe: grün, gelb; Deckfarbe: fast vollständig von dunkelrot überzogen; glatte, glänzende, dicke, etwas fettige Schale; Fruchtfleisch: gelblich-weiß, fest, ohne Duft, süßer Geschmack.
- Genussreife: Oktober-Januar

Leupoldsdorfer Süßapfel
- Herkunft: sehr alt, Fichtelgebirge
- Verwendung: Sehr guter Tafel- und Wirtschaftsapfel; beliebte Dörrfrucht.
- Frucht: Mittelgroß; Fruchtfleisch gelblichweiß, locker bis mittelfest, säuerlich – süß; Fruchtfarbe: gelb-rot-gestreift
- Genussreife: Oktober-Februar.
Pfirsischroter Sommerapfel
- Herkunft: In Deutschland seit 1839 bekannt.
- Verwendung: Tafelapfel.
- Frucht: Klein, rund, pfirsischrot, stark aromatisch und süß
- Ernte: August

Hauszwetsche
- Herkunft: Der Ursprung der Hauszwetsche wird in Turkestan vermutet, es wurden in einem alten Brunnen aus der Römerzeit (1.-3. Jahrhundert) in Aalen Zwetschensteine nachgewiesen.
- Reifezeit: Ende September.
- Frucht: Bekannte Massensorte, die im Haus bestens zu verwerten ist: Frischverzehr, Marmelade, Dörren, Kuchenbelag; Brennen, Tiefkühlfrucht.

Doppelte Phillippsbirne
- Herkunft: Entstand um 1800 in Belgien und wurde dort zum Unterschied von einer anderen, dort verbreiteten kleineren Phillippsbirne „Doppelte Phillippsbirne“ benannt.
- Genussreife: Ende September bis Mitte Oktober.
- Frucht: Große, gelbe, etwas gerötete, erfrischend süße, ausgezeichnete Tafelbirne.

Schneiders Späte Knorpelkirsche
- Herkunft: Um 1860 als Zufallssämling in Guben aufgefunden und nach seinem Besitzer benannt.
- Reifezeit: 6.-7. Kirschwoche.
- Frucht: sehr große, dunkelbraunrote, mildwürzige Herzkirsche.

Große Schwarze Knorpelkirsche
- Herkunft: Erste Hinweise von 1540, gehört zu den ältesten uns heute noch bekannten Kirschsorten.
- Reifezeit: 5.-7. Kirschwoche.
- Frucht: Große, glänzend schwarze, saftige, festfleischige Frucht. Eine der besten Süßkirschenarten, die auch gut zum Einkochen geeignet sind.

Bühler Frühzwetsche
- Herkunft: Um 1840 im Bühler Ortsteil Kappelwindeck in einem Obstgarten aufgefunden. Der Obstzüchter G.W. Uhink in Lichtental (Baden) hat sie um 1890 weiterverbreitet.
- Reifezeit: Mitte August.
- Frucht: Hochkugelige, blaue, süße Frucht, die sich sauer kocht.

Gute Graue
- Herkunft: 1675 in Frankreich beschrieben, im 18. Jahrhundert gelangte die „Gute Graue“ nach Deutschland.
- Genussreife: Mitte bis Ende September.
- Verwendung: Sehr gute Tafel- und Wirtschaftsbirne; sehr gute Lagerfähigkeit.
- Frucht: Kleine bis mittelgroße, süße, saftige, graue Tafelbirne

Mit besten Dank an Herrn Dr. Hammerschmidt
Quellenangabe - Bildmaterial: www.deutschlands-obstsorten.de